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Anweisung zu lackiren.      149

Den Lackfirnissen folgendergestalt einen guten Geruch zu geben, nimmt man: 
Muscus 2 Gran. 
Umbra 2 Gran, oder
Bisam 2 Gran. 

Diese Stücke solviret man in Branntwein, thut darunter venedischen Terpentin, und wenn der Firniß, den man wohlriechend machen will, vom Feuer gesetzt worden, so schüttet man die zerlassenen Species in denselben. 

Ein brauner Lackfirniß.  Nimm: 
Gummilack in Körnern 6 Loth. 
Gummi Sandarack 4 Loth. 
Gummi Mastix 2 Loth. 
Benzoes 2 Loth. 

Diese Stücke muß man in einem Mörsel klar zerstossen, und in ein Glas thun.  Sodann gieße 1 Maaß rectificirten Spiritum Vini darüber, verbinde es wohl und rüttele es oft um.  Hernach lasse man es bis 2 mal 24 Stunden auf einem ziemlich warmen Ofen im Sande stehen, und seige es laulicht durch ein leinen Tuch in ein reines Glas, so ist es fertig. 

Und hiermit sind den Liebhabern dieser Arbeit allerhand Arten von guten und brauchbaren Lackfirnissen entdecket worden, welche mir theils von Personen, die entweder viel Geld, oder andere seltne Stücke dafür gegeben haben, mitgetheilt, theils aber von mir selbst verfertiget, und ächt befunden worden sind. 

V. 

Von allerhand Arten zu lackiren. 

Weil oben erwähnet worden, daß das Lackiren nicht einerlei sey; so ist nun nöthig, daß wir die verschiedenen Arten zu lackiren beschreiben.  Demnach machen wir den Anfang mit dem Lackiren über ein mattes Gold oder Silber.  Dieses macht zuweilen nicht so viele Mühe, als das Lackiren über ein Glanzgold oder Silber.  Man nimmt darzu lauter durchsichtige Farben, als Florentinerlack, distillirten Grünspan, Gummigutti, und dergleichen.  Diese reibet man mit einem hellen und klaren Firniß an, und überstreichet damit das Gold oder Silber allenthalben fein gleich, so, daß die Farben an einem Orte nicht dicker fallen, als am andern; auf solche Art scheinet das Gold oder Silber überaus schön durch die Farben.

Was