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Anweisung zu lackiren.      151

Eine schöne gelbe Lackirung bekömmt man folgendergestalt: Man nimmt Curcume, auch Terra merita genannt, (welches eine Wurzel, und in den Apotheken, wie auch bei den Färbern wohl bekannt ist) und zerstößet solche, läßt sie eine Nacht hindurch in ein wenig Wasser weichen, thut ein wenig Potaschenlauge darzu, und lackiret damit über Silber; so bekömmt man eine schöne gelbe Farbe.  Dergleichen thut auch der Gummi-Gutti; er muß aber mit hellem Firniß angemacht und aufgetragen werden. 

Man kann auch mit andern saftigen Wasserfarben, eben auf die Art, wie oben gelehret worden, über das Silber lackiren; man muß aber darbei wohl zusehen, welche Farbe die Lauge oder Potasche oder des Alaunwassers vertragen können, oder nicht. 

Will man Corallenarbeit machen, so wird der Grund folgender massen verfertiget: Man nimmt Birn- oder Ahorn- oder sonst ein ander gut hart Holz, und läßt sich daraus allerhand Arbeit nach Belieben machen.  Diese Arbeit poliret man mit Schachtelhalm, wie oben gelehret worden, damit sie glänzend werde.  Alsdann streichet man solche mit lauterm Lackfirniß an, und läßt sie trocknen.  Hernach nimmt man geriebenen Zinnober 2 Messerspitzen, und so viel Lackfirniß, mischet beides weder zu dünn noch dicke unter einander, damit das Holz unter dem Anstreichen damit kann bedecket werden; so ist es recht.  Man kann auch unter den Zinnober den dritten Theil Florentinerlack thun, so wird es noch besser. 

Mit dieser Farbe bestreicht man das vorgeschriebener massen wohl polirte Holz, läßt es zwei Stunden lang trocknen; und solches thut man 6 bis 7 mal.  Das letztemal aber läßt man es Tag und Nacht trocknen.  Und wenn es kleine Risse bekommen hat, oder ungleich worden ist, so reibt man es mit Schachtelhalm ab, doch nicht allzustark, damit die Farbe nicht abgehe. 

Dann wischet man es mit einem reinen Tuche ab, und bestreichet es wieder 2 mal, aber nur mit bloßem Firniß.  Es bekömmt auch gern weiße Flecke; man darf aber nichts darnach fragen, sondern es nur noch einmal mit Firniß überstreichen, und alsdann 2 Tage lang trocknen lassen.  Endlich nimmt man ein Stück Leder, befeuchtet es mit Baumöl und feinem durchgesiebten Trippel, und reibet es damit ab, und reibet es mit zartem Leder, bis es schön glänzet; solcher Grund ist am besten auf Rundungen und gewölbte Arbeit. 

Noch anders: Man läßt aus Apfel- oder Birnbaum- oder anderm dergleichen hartem Holze drehen, was man will, doch daß es ohne Aeste, trocken und nicht schrumpficht oder rauh sey; dieses poliret man mit Schachtelhalm, je glätter je besser, doch aber mit keinem Wachse.  Hernach nimmt man 1/4 Pfund des besten Gummilacks in
Krö-