Viewing page 430 of 620

This transcription has been completed. Contact us with corrections.

154 Fünfter Abschnitt. 

Die gelbe Lackirung machen andere auch folgender massen: Sie nehmen Aloes Succotrinae 3 Loth, stossen solche klein, und gießen darüber genugsamen Branntwein, thun darzu gestossenen Curcume 5 Loth, und lassen es in der Wärme stehen. 

Hat sich der Branntwein genug gefärbet, so gießen sie ihn ab: alsdann vermischen sie ihn mit dem Firniß, dessen anfangs bei der Schildkrötenarbeit gedacht worden ist. 

Will man nun die Schildkrötenarbeit verfertigen, so muß das Holz zu solcher Arbeit erst mit Schachtelhalm poliret werden. Sollten etwa Spalten oder Ritze im Holze seyn, so werden solche mit Eiweiß und Weizenmehl angefüllt. Wenn dieses trocken ist, so muß es mit Schachtelhalm sauber poliret werden; je reiner es nun abgerieben wird, je schöner wird es. 

Hernach überstreicht man die Sachen mit bloßem Firniß, dessen bei der Schildkrötenarbeit zuerst gedacht worden ist, 2 mal. Alsdann vermischet man Zinnober oder Mennige mit dem unreinen Gummilack, oder auch mit erwähntem Firniß, und überstreicht das Holz 3 bis 6 mal bei einer gelinden Wärme; sie muß aber nicht zu groß seyn, sonst ziehen sich Blasen, welche die Sachen verderben. 

Ist es nun bestrichen und trocken, so reibet und poliret man es auf das beste; so ist der Grund fertig. Darnach kann man mit Drachenblut nach Schildkrötenart malen, und wenn es trocken ist, noch einmal auf die Flecke malen. Man kann auch zu dem Drachenblute etwas reinen Florentinerlack mischen. Ueber die Farbe kann man auch etwas geriebenen Indigo thun, und die Flecke damit überstreichen, wie auch etwas Goldglanz darein streuen, so viel man will. 

Alsdann muß es 6 bis 8 mal mit dem Lackfirniß überstrichen werden, und zwar das erstemal mit einem großen Pinsel ganz geschwind, doch so behutsam, daß ein Ort nicht 2 mal überstrichen werde, sonst wird das Drachenblut sammt der Arbeit verdorben. Ist es das erste mal trocken, so kann man alsdenn langsam streichen. 

Dann läßt man es trocknen, und hierauf wird es poliret, wie schon gelehret worden. Ist dieses geschehen, so macht man Muschelgold mit Gummiwasser an, stecket darauf nach Belieben und läßt es trocknen. Endlich überstreicht man es noch einmal mit klarem Lack, und poliret es, bis es einen schönen Glanz hat. 

Bei